Klimaanpassung in der Innenstadt

Im Sommer zu heiß und zu trocken, bei Starkregen oder großer Hitze für manche Bewohner sogar gefährlich: Der Klimawandel hat das Leben in Innenstädten verändert. Auch in der Neuwieder Innenstadt. Nun soll sie klimafit werden. Dafür erarbeiten wir gemeinsam mit dem Planungsbüro „Stadt – Land – plus“ ein Konzept zur Klimaanpassung. Das besteht im Wesentlichen aus zwei Bausteinen: ein Entsiegelungs- und Begrünungskonzept mit Maßnahmenvorschlägen für öffentliche Flächen und Gebäude und ein Potenzialkataster für Dach- und Fassadenbegrünung aller Gebäude in der Innenstadt. 


Öffentlichen Raum begrünen und entsiegeln

Das Entsiegelungs- und Begrünungskonzept soll öffentliche Plätze und Immobilien aufzeigen, bei denen entsprechende Maßnahmen möglich wären. Das Ziel: die Förderung einer klimagerechten und klimaangepassten Innenstadt. Gleichzeitig stärken das zusätzliche Grün und die entsiegelten Flächen aber auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.

Bei der Erstellung sind nicht nur wir als Stadt und das Planungsbüro „Stadt – Land – plus“ involviert. Ein wichtiger Teilschritt ist der Bürgerworkshop am 10. Oktober 2023 gewesen. Dabei konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Innenstadtlabor ihre eigenen Ideen und Perspektiven zu dem Konzept einbringen.

Gemeinsam mit dem Planungsbüro prüfen wir aktuell die gesammelten Ideen. Unter anderem wird geklärt, inwieweit die Vorschläge umsetzbar sind. Aber auch deren Finanzierbarkeit und zeitliche Umsetzung ist auschlaggebend fürs weitere Vorgehen. Die Ergebnisse fließen dann in einen detaillierten Maßnahmenkatalog zusammen. Dieser wird voraussichtlich Anfang 2024 vorliegen. Dann beginnt auch die Umsetzung.

So könnte die Klimaanpassung im öffentlich Raum aussehen:

Mögliche öffentliche Bereiche für Maßnahmen:

  • Theatervorplatz
  • Tourist-Information
  • Vorplatz St. Matthias Kirche
  • Vorplatz Heimathaus
  • Historisches Rathaus
  • Deichstraße

Potenzielle Maßnahmen:

  • Grünflächen klimaökologisch gestalten
  • Aufenthalts-, Bewegungs- und Verkehrsräume beschatten
  • Aufenthalts-, Bewegungs- und Verkehrsräume entsiegeln und begrünen
  • Hellere Materialien für Straßen- und Platzoberflächen verwenden 
  • Regenwasser zurückhalten und versickern
  • Fassaden klimaökologisch begrünen
  • Dächer klimaökologisch begrünen
  • Wasser im städtischen Raum etablieren
  • Ausstattung (Bps.: begrünte Fahrradständer)

Das Potenzial für Grün auf dem Dach und an Fassaden

Mehr grüne Elemente in der Gebäudestruktur verschönern nicht nur das Stadtbild. Dank der Pflanzen wird die Hitzebelastung reduziert und das Mikroklima in der dicht bebauten Innenstadt enorm verbessert. Darum ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümer mitmachen und nicht nur die öffentlichen Bereiche angepasst werden. 

Deshalb ist der zweite Baustein ein sogenanntes Potenzialkataster. Dabei werden alle Dachflächen im Förderraum erfasst und im Hinblick auf ihre Eignung für eine Dachbegrünung geprüft. Zudem zeigt es das Potenzial einer Fassadenbegrünung auf. Auf Grundlage dieses Katasters starten wir im Laufe des Projektes ein Beratungsangebot. Damit sollen vor allem private Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümer bei möglichen eigenen Maßnahmen unterstützen werden.